Durch diese Maßnahme des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Mosel-Saar-Lahn werden die Umtragewege und Einsetzstellen für den muskelbetriebenen Wassertourismus im Bereich der Staustufen Ahl und Limburg optimiert. Dies ist erforderlich, um Wasserwanderern auch außerhalb der Schleusenbetriebszeiten, z.B. abends, außerhalb der Saison oder während der turnusmäßig erforderlichen Schleusensperrungen, die Möglichkeit zu bieten, die Staustufen der Lahn zu passieren. Unter direkter Einbeziehung der Nutzer (Ruderer, Kanuten, Kajakfahrer und Stand-Up-Paddler) sollen sichere und benutzerfreundliche Umtragemöglichkeiten und somit Alternativen zur Staustufenquerung außerhalb der regulären Schleusungszeiten entstehen. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Vorgaben der "Richtlinie für die Gestaltung von Wassersport-Anlagen an Binnenwasserstraßen" (RiGeW) gelegt. Die Verwendung natürlicher Baustoffe ermöglicht eine naturnahe Gestaltung und bessere Integration in das bestehende Gelände. Nach Möglichkeit werden auch zusätzliche Rastplätze an den Umtrageeinrichtungen angelegt.
Die Ein- und Ausstiegsstellen zum Umtragen kleinerer Sportboote an der Staustufe Ahl sind einfache Treppenkonstruktionen und erfahrungsgemäß mit einer umständlichen Benutzung verbunden. An beiden Einsetzstellen fehlt eine vorgelagerte Plattform, die den Umtragevorgang deutlich vereinfachen könnte. Zudem ist der vorhandene Umtrageweg teilweise nicht ausreichend beschildert und gesichert. Im Jahre 2019 wurde eine umfangreiche Variantenuntersuchung zur möglichen Umgestaltung der Einsetzstellen und Verbindungswege erarbeitet. Im Juni 2020 wurde den betroffenen Behörden, Anliegern und Interessenvertretern vor Ort der aktuelle Planungsstand vorgestellt. Zwischenzeitlich wurde die Entwurfsplanung abgeschlossen, die bauliche Umsetzung wird zur Zeit vorbereitet.
In Limburg werden die zum Teil bestehenden Umtrageeinrichtungen aufgrund des langen und beschwerlichen Fußweges kaum bzw. nicht genutzt. Die Wasserwanderer passieren die zwei Staustufen in der Regel über die Schleuse Limburg, was jedoch zu regelmäßigen Begegnungen mit Motorbooten und Fahrgastschiffen führt und aufgrund der Querströmung der benachbarten Wasserkraftanlage nicht ungefährlich ist. Ein erster Ortstermin mit den Nutzern und der Stadt Limburg fand bereits im Jahre 2016 statt. Aufgrund der schwierigen Randbedingungen wurde 2019 eine Variantenuntersuchung zur Optimierung der Umtrageeinrichtungen in Limburg beauftragt. Die aktuelle Planung wird derzeit noch abgestimmt.