Das Projekt „LiLa Living Lahn“ wird gefördert durch das EU-Umweltförderprogramm LIFE. Es hat am 01.12.2015 begonnen und läuft über einen Zeitraum von 10 Jahren bis zum 30.11.2025. Das Projektbudget beträgt rund 15,7 Mio. Euro, mit einem Förderanteil durch die EU in Höhe von rund 8,5 Mio. Euro.
Es ist zeitlich gegliedert in 4 Phasen mit einer Dauer von jeweils zweieinhalb Jahren, die mit einer großen Veranstaltung zur Information der breiten Öffentlichkeit abschließen.
Die im Projekt geplanten Maßnahmen beschäftigen sich v.a. damit, das "gute ökologische Potential" der Lahn wieder herzustellen, wie dies gemäß des Bewirtschaftungsplanes zur Umsetzung der Wasserrahmen-Richtlinie (WRRL) vorgesehen ist. Dabei gilt es, die Belange der Schifffahrt und anderer konkurrierender Nutzungen nach Möglichkeit mit den ökologischen Anforderungen, wie z.B. der Wiederherstellung von naturnahen Ufern, Auenbereiche und der linearen Durchgängigkeit, zu vereinen. Der natürliche Wasserrückhalt soll gefördert werden, ebenso wie eine ökologisch verträgliche Abflussregulierung. Die naturschutzfachlich geschützten Gebiete an der Lahn, insbesondere die Natura2000-Gebiete werden in Form von besonderen Artenschutzmaßnahmen, der Sicherung und Reaktivierung von Feuchtgebieten und einer ökologischen Gewässerunterhaltung aufgewertet. Die Gewässergüte soll durch eine Reduzierung stofflicher Einträge aus der Landwirtschaft und sonstigen Emissionsquellen erreicht werden. Hierzu werden durch die Projektpartner parallel zum Projekt eine ganze Reihe von komplementären Maßnahmen wie Uferschutzstreifen, Kläranlagensanierungen oder der Umbau von Abstürzen oder Querbauwerken initiiert, die aus anderen Förderprogrammen finanziert werden.
Durch regelmäßige und Dialog orientierte Öffentlichkeitsarbeit in Form von „Runden Tischen“ und Informationsveranstaltungen werden die verschiedenen Interessengruppen und die Bevölkerung eingebunden. Darüber hinaus werden zusätzliche Informationsangebote in bereits bestehenden Gewässer- und Aueninformationszentren eingerichtet, z. B. am Lahn-Fenster in Gießen. Am Ende des Projektes soll ein abgestimmtes Konzept zur weiteren Nutzung der Lahn unter Berücksichtigung der verschiedenen genannten Anforderungen aus Schifffahrt, Wasserkraft, Naturschutz, Gewässerökologie und Erholung vorliegen und erste Schritte zu dessen Umsetzung realisiert sein.